Hosea Chapter 1 1 Das Wort des HERRN, das zu Hosea, dem Sohn Beeris, geschah in den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas, Hiskias, der Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joas, des Königs von Israel. 2 Als der HERR anfing mit Hosea zu reden, da sprach der HERR zu Hosea: Geh hin, nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land treibt beständig Hurerei von dem HERRN weg. 3 Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims; und sie wurde schwanger und gebar ihm einen Sohn. 4 Und der HERR sprach zu ihm: Gib ihm den Namen Jisreel; denn noch eine kurze Zeit, so werde ich die Blutschuld von Jisreel an dem Haus Jehus heimsuchen und dem Königtum des Hauses Israel ein Ende machen. 5 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich den Bogen Israels zerbrechen im Tal Jisreel. 6 Und sie wurde wiederum schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Gib ihr den Namen Lo-Ruchama; denn ich werde mich fortan des Hauses Israel nicht mehr erbarmen, dass ich ihnen irgendwie vergebe. 7 Aber des Hauses Juda werde ich mich erbarmen und sie retten durch den HERRN, ihren Gott; und nicht werde ich sie retten durch Bogen und durch Schwert und durch Krieg, durch Pferde und durch Reiter. 8 Und sie entwöhnte die Lo-Ruchama. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. 9 Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer sein. Chapter 2 1 Doch die Zahl der Kinder Israel wird sein wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen und nicht gezählt werden kann; und es wird geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Kinder des lebendigen Gottes. 2 Und die Kinder Juda und die Kinder Israel werden sich miteinander versammeln und sich ein Haupt setzen und aus dem Land heraufziehen; denn groß ist der Tag von Jisreel. 3 Sprecht zu euren Brüdern: Mein Volk, und zu euren Schwestern: Begnadigte. 4 Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! – denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann – damit sie ihre Hurerei von ihrem Angesicht wegtue und ihren Ehebruch zwischen ihren Brüsten weg: 5 damit ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie an dem Tag, da sie geboren wurde, und ich sie der Wüste gleich mache und sie setze wie ein dürres Land und sie sterben lasse vor Durst. – 6 Und ihrer Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil sie Hurenkinder sind. 7 Denn ihre Mutter hat gehurt, ihre Gebärerin hat Schande getrieben; denn sie sprach: Ich will meinen Buhlen nachgehen, die mir mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein Öl und mein Getränk. 8 Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen verzäunen, und ich will ihr eine Mauer errichten, dass sie ihre Pfade nicht finden soll. 9 Und sie wird ihren Buhlen nachlaufen und sie nicht erreichen, und sie wird sie suchen und nicht finden; und sie wird sagen: Ich will hingehen und zu meinem ersten Mann zurückkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt. 10 Und sie erkannte nicht, dass ich ihr das Korn und den Most und das Öl gab, und ihr Silber und Gold mehrte, was sie für den Baal verwendet haben. 11 Darum werde ich mein Korn zurücknehmen zu seiner Zeit und meinen Most zu seiner bestimmten Zeit und werde ihr meine Wolle und meinen Flachs entreißen, die ihre Blöße bedecken sollten. 12 Und nun werde ich ihre Schande aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und niemand wird sie aus meiner Hand erretten. 13 Und ich werde all ihrer Freude, ihren Festen, ihren Neumonden und ihren Sabbaten und allen ihren Festzeiten ein Ende machen. 14 Und ich werde ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von denen sie sagte: Diese sind mein Lohn, den mir meine Buhlen gegeben haben. Und ich werde dieselben zu einem Wald machen, und die Tiere des Feldes werden sie abfressen. 15 Und ich werde an ihr die Tage der Baalim heimsuchen, da sie denselben räucherte und sich mit ihren Ohrringen und ihrem Halsgeschmeid schmückte und ihren Buhlen nachging; mich aber hat sie vergessen, spricht der HERR. 16 Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zum Herzen reden; 17 und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben und das Tal Achor zu einer Tür der Hoffnung. Und sie wird dort singen wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, da sie aus dem Land Ägypten heraufzog. 18 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da wirst du mich nennen: Mein Mann; und du wirst mich nicht mehr nennen: Mein Baal. 19 Und ich werde die Namen der Baalim aus ihrem Mund wegtun, und sie werden nicht mehr mit ihrem Namen erwähnt werden. 20 Und ich werde an jenem Tag einen Bund für sie schließen mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren der Erde; und ich werde Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Land zerbrechen und werde sie in Sicherheit wohnen lassen. 21 Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Gericht und in Güte und in Barmherzigkeit, 22 und ich will dich mir verloben in Treue; und du wirst den HERRN erkennen. 23 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich erhören, spricht der HERR: Ich werde den Himmel erhören, und dieser wird die Erde erhören; 24 und die Erde wird erhören das Korn und den Most und das Öl; und sie, sie werden Jisreel erhören. 25 Und ich will sie mir säen in dem Land und will mich der Lo-Ruchama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen: Du bist mein Volk; und es wird sagen: Mein Gott. Chapter 3 1 Und der HERR sprach zu mir: Geh wiederum hin, liebe eine Frau, die von ihrem Freund geliebt wird und Ehebruch treibt: Wie der HERR die Kinder Israel liebt, die sich aber zu anderen Göttern hinwenden und Traubenkuchen lieben. 2 Und ich kaufte sie mir für 15 Silbersekel und 1 Homer Gerste und 1 Letech Gerste. 3 Und ich sprach zu ihr: Du sollst mir viele Tage so bleiben, du sollst nicht huren und keines Mannes sein; und so werde auch ich dir gegenüber tun. 4 Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten, und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule und ohne Ephod und Teraphim. 5 Danach werden die Kinder Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd wenden zu dem HERRN und zu seiner Güte am Ende der Tage. Chapter 4 1 Hört das Wort des HERRN, ihr Kinder Israel! Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrheit und keine Güte und keine Erkenntnis Gottes im Land. 2 Schwören und Lügen und Morden und Stehlen und Ehebruchtreiben; sie brechen ein, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. 3 Darum trauert das Land und verschmachtet alles, was darin wohnt, sowohl die Tiere des Feldes als auch die Vögel des Himmels; und auch die Fische des Meeres werden weggerafft. 4 Doch niemand rechte und niemand tadle! Ist doch dein Volk wie die, die mit dem Priester rechten. 5 Und du wirst fallen bei Tag, und auch der Prophet wird mit dir fallen bei Nacht; und ich werde deine Mutter vertilgen. 6 Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, dass du mir nicht mehr Priesterdienst ausübst; und du hast das Gesetz deines Gottes vergessen: so werde auch ich deine Kinder vergessen. 7 Je mehr ihrer geworden sind, desto mehr haben sie gegen mich gesündigt: Ich werde ihre Herrlichkeit in Schande verwandeln. 8 Sie essen die Sünde meines Volkes und verlangen nach seiner Ungerechtigkeit. 9 Und so wird, wie das Volk, der Priester sein, und ich werde ihre Wege an ihnen heimsuchen und ihre Handlungen ihnen vergelten; 10 und sie werden essen und nicht satt werden. Sie treiben Hurerei, aber sie werden sich nicht ausbreiten; denn sie haben es aufgegeben, auf den HERRN zu achten. 11 Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand weg. 12 Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab teilt es ihm mit; denn der Geist der Hurerei hat es irregeführt, und, ihren Gott verlassend, huren sie. 13 Sie opfern auf den Gipfeln der Berge und räuchern auf den Hügeln, unter Eiche und Pappel und Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist; darum huren eure Töchter und treiben eure Schwiegertöchter Ehebruch. 14 Ich werde es an euren Töchtern nicht heimsuchen, dass sie huren, und an euren Schwiegertöchtern, dass sie Ehebruch treiben; denn sie selbst gehen mit den Huren beiseite und opfern mit den Buhldirnen; und das Volk, das keinen Verstand hat, kommt zu Fall. 15 Wenn du hurst, Israel, so verschulde sich Juda nicht! Und kommt nicht nach Gilgal und zieht nicht hinauf nach Beth-Awen und schwört nicht: So wahr der HERR lebt! 16 Denn Israel ist widerspenstig geworden wie eine widerspenstige Kuh; nun wird der HERR sie weiden wie ein Lamm in weitem Raum. 17 Ephraim ist mit Götzen verbündet; lass ihn gewähren! 18 Ihr Zechgelage ist ausgeartet; der Hurerei geben sie sich hin; leidenschaftlich lieben seine Fürsten die Schande. 19 Der Wind hat ihn in seine Flügel geschlossen, und sie werden beschämt werden wegen ihrer Opfer. Chapter 5 1 Hört dieses, ihr Priester, und hört zu, Haus Israel! Und ihr, Haus des Königs, nehmt es zu Ohren! Denn euch gilt das Gericht; denn ihr seid eine Schlinge in Mizpa geworden und ein ausgebreitetes Netz auf Tabor; 2 und im Tun von Bösem haben es die Abtrünnigen weit getrieben. Ich aber werde sie alle züchtigen. 3 Ich kenne Ephraim wohl, und Israel ist nicht vor mir verborgen; denn nun hast du Hurerei getrieben, Ephraim, Israel hat sich verunreinigt. 4 Ihre Handlungen gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren; denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und den HERRN kennen sie nicht. 5 Und der Stolz Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden fallen durch ihre Ungerechtigkeit; auch Juda fällt mit ihnen. 6 Mit ihrem Kleinvieh und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um den HERRN zu suchen, und werden ihn nicht finden: Er hat sich ihnen entzogen. 7 Sie haben treulos gegen den HERRN gehandelt, denn sie haben fremde Kinder gezeugt; nun wird sie der Neumond verzehren mit ihren Erbteilen. 8 Stoßt in die Posaune in Gibea, in die Trompete in Rama; ruft laut in Beth-Awen: Der Feind hinter dir her, Benjamin! 9 Ephraim wird zur Wüste werden am Tag der Strafe; über die Stämme Israels habe ich Gewisses verkündigt. 10 Die Fürsten von Juda sind wie diejenigen geworden, die die Grenze verrücken; über sie werde ich meinen Grimm ausgießen wie Wasser. 11 Ephraim ist bedrückt, zerschlagen vom Gericht; denn willig wandelte es nach Menschengeboten. 12 Und ich werde für Ephraim wie die Motte sein und für das Haus Juda wie der Wurmfraß. 13 Und Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwür; und Ephraim ging nach Assyrien und sandte zu dem König Jareb; der aber vermag euch nicht zu heilen und wird euer Geschwür nicht vertreiben. 14 Denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein und für das Haus Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich werde zerreißen und davongehen; ich werde wegtragen, und niemand wird erretten. 15 Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld büßen und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen. Chapter 6 1 „Kommt und lasst uns zu dem HERRN umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden. 2 Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tag uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben. 3 So lasst uns den HERRN erkennen, ja, lasst uns trachten nach seiner Erkenntnis! Sein Hervortreten ist sicher wie die Morgendämmerung; und er wird für uns kommen wie der Regen, wie der Spätregen die Erde benetzt.“ 4 Was soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Juda, da eure Frömmigkeit wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der früh verschwindet? 5 Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, habe sie getötet durch die Worte meines Mundes; und mein Gericht geht hervor wie das Licht. 6 Denn an Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern. 7 Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, haben dort treulos gegen mich gehandelt. 8 Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voll Blutspuren. 9 Und wie ein Straßenräuber auflauert, so die Rotte der Priester: Sie morden auf dem Weg nach Sichem, ja, sie verüben Schandtat. 10 Im Haus Israel habe ich Schauderhaftes gesehen: Dort ist Ephraims Hurerei, Israel hat sich verunreinigt. 11 Auch über dich, Juda, ist eine Ernte verhängt, wenn ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden werde. Chapter 7 1 Sobald ich Israel heilen will, werden die Ungerechtigkeit Ephraims und die Bosheiten Samarias offenbar; denn sie üben Falschheit, und der Dieb dringt ein, draußen raubt die Streifschar. 2 Und sie sprechen nicht in ihrem Herzen, dass ich all ihrer Bosheit gedenke; nun haben ihre Handlungen sie umringt, sie stehen vor meinem Angesicht. 3 Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König und mit ihren Lügen die Fürsten. 4 Sie sind Ehebrecher allesamt, wie ein Ofen, vom Bäcker geheizt, der zu schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung. 5 Am Tag unseres Königs machen sich die Fürsten krank von der Glut des Weines; er streckt seine Hand aus mit den Spöttern. 6 Denn sie haben ihr Herz wie einen Ofen ihrer Arglist nahe gebracht; ihr Bäcker schläft die ganze Nacht; am Morgen brennt jener wie ein flammendes Feuer. 7 Sie allesamt glühen wie ein Ofen und verzehren ihre Richter. Alle ihre Könige sind gefallen; niemand unter ihnen ruft mich an. 8 Ephraim vermischt sich mit den Völkern; Ephraim ist wie ein Kuchen geworden, der nicht umgewendet ist. 9 Fremde haben seine Kraft verzehrt, und er weiß es nicht; auch ist graues Haar auf sein Haupt gesprengt, und er weiß es nicht. 10 Und der Stolz Israels zeugt ihm ins Angesicht; und sie kehren nicht um zu dem HERRN, ihrem Gott, und bei alledem suchen sie ihn nicht. 11 Und Ephraim ist wie eine einfältige Taube geworden, ohne Verstand; sie rufen Ägypten an, sie gehen nach Assyrien. 12 Sobald sie hingehen, werde ich mein Netz über sie ausbreiten, wie die Vögel des Himmels werde ich sie herabziehen. Ich werde sie züchtigen gemäß dem, was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist. 13 Wehe ihnen! Denn sie sind von mir geflohen; Zerstörung über sie! Denn sie sind von mir abgefallen. Und ich möchte sie erlösen, sie aber reden Lügen über mich. 14 Und sie schreien nicht zu mir in ihrem Herzen, sondern sie heulen auf ihren Lagern; um Korn und Most scharen sie sich; sie weichen ab und wenden sich gegen mich. 15 Und ich, ich hatte ihre Arme unterwiesen und gestärkt, aber sie ersinnen Böses gegen mich. 16 Sie wenden sich um, doch nicht nach oben: sie sind wie ein trügerischer Bogen geworden. Ihre Fürsten werden durchs Schwert fallen wegen der Wut ihrer Zunge: das wird ihre Verspottung sein im Land Ägypten. Chapter 8 1 Die Posaune an deinen Mund! Wie ein Adler stürzt er auf das Haus des HERRN, weil sie meinen Bund übertreten und gegen mein Gesetz gefrevelt haben. 2 Sie werden zu mir schreien: Mein Gott, wir kennen dich, wir, Israel! ... 3 Israel hat das Gute verworfen: Der Feind verfolge es! 4 Sie haben Könige gemacht, aber nicht von mir aus; sie haben Fürsten eingesetzt, und ich wusste es nicht. Von ihrem Silber und von ihrem Gold haben sie sich Götzenbilder gemacht, damit es vernichtet werde. 5 Er hat dein Kalb verworfen, Samaria; mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Bis wann sind sie der Reinheit unfähig? 6 Denn auch dieses ist von Israel; ein Künstler hat es gemacht, und es ist kein Gott, denn das Kalb Samarias wird zu Stücken werden. 7 Denn Wind säen sie, und Sturm ernten sie; Halme hat es nicht, das Ausgesprosste bringt kein Mehl; wenn es auch Mehl brächte, so würden Fremde es verschlingen. 8 Israel ist verschlungen; nun sind sie unter den Nationen wie ein Gefäß geworden, an dem man kein Gefallen hat. 9 Denn sie sind nach Assyrien hinaufgezogen. Der Wildesel bleibt für sich allein, aber Ephraim hat Buhlen angeworben. 10 Ob sie auch unter den Nationen anwerben, nun will ich sie sammeln; und sie werden anfangen, sich zu vermindern wegen der Last des Königs der Fürsten. 11 Denn Ephraim hat die Altäre vermehrt zur Versündigung, und die Altäre sind ihm zur Versündigung geworden. 12 Ich schreibe ihm 10.000 Satzungen meines Gesetzes vor: wie Fremdes werden sie geachtet. 13 Als Schlachtopfer meiner Opfergaben opfern sie Fleisch und essen es; der HERR hat kein Wohlgefallen an denselben. Nun wird er ihrer Ungerechtigkeit gedenken und ihre Sünden heimsuchen: Sie werden nach Ägypten zurückkehren. 14 Und Israel hat den vergessen, der es gemacht, und hat Paläste gebaut, und Juda hat die festen Städte vermehrt; aber ich werde ein Feuer in seine Städte senden, das seine Schlösser verzehren wird. Chapter 9 1 Freue dich nicht, Israel, bis zum Frohlocken, wie die Völker, denn du hast von deinem Gott weg gehurt, hast Buhlerlohn geliebt auf allen Korntennen. 2 Tenne und Kelter werden sie nicht ernähren, und der Most wird sie täuschen. 3 Sie werden nicht im Land des HERRN bleiben, sondern Ephraim wird nach Ägypten zurückkehren, und sie werden Unreines essen in Assyrien. 4 Sie werden dem HERRN keinen Wein spenden, und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht angenehm sein: Wie Trauerspeise wird es ihnen sein. Alle, die davon essen, werden sich verunreinigen; denn für ihren Hunger wird ihre Speise sein, in das Haus des HERRN wird sie nicht kommen. 5 Was werdet ihr tun am Tag der Feier und am Tag des Festes des HERRN? 6 Denn siehe, sie sind weggezogen wegen der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph sie begraben; ihre Kostbarkeiten an Silber werden die Nesseln in Besitz nehmen, Dornen werden in ihren Zelten sein. 7 Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung; Israel wird es erfahren. Der Prophet wird närrisch, der Mann des Geistes wahnsinnig, wegen der Größe deiner Ungerechtigkeit und der großen Feindseligkeit. 8 Ephraim schaut nach Offenbarungen aus neben meinem Gott; der Prophet – eines Vogelfängers Schlinge ist auf allen seinen Wegen, Feindseligkeit ist im Haus seines Gottes. 9 Tief haben sie sich verdorben wie in den Tagen von Gibea. Er wird ihrer Ungerechtigkeit gedenken, er wird ihre Sünden heimsuchen. 10 Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste; wie eine Frühfrucht am Feigenbaum, in seinem ersten Trieb, ersah ich eure Väter. Sie aber gingen nach Baal-Peor und weihten sich der Schande, und sie wurden Gräuel wie ihr Buhle. 11 Ephraim – dem Vogel gleich wird ihre Herrlichkeit wegfliegen. Kein Gebären und keine Schwangerschaft und keine Empfängnis: 12 Ja, wenn sie auch ihre Söhne großziehen, so werde ich sie doch derselben berauben, so dass kein Mann mehr bleibt; denn wehe ihnen, wenn ich von ihnen weichen werde! 13 Ephraim, wie ich hinschaute, war ein Tyrus, auf der Aue gepflanzt; aber Ephraim muss seine Söhne zum Würger hinausbringen. 14 Gib ihnen, HERR! Was wirst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterleib und trockene Brüste! 15 All ihre Bosheit ist in Gilgal, denn dort habe ich sie gehasst. Wegen der Bosheit ihrer Handlungen werde ich sie aus meinem Haus vertreiben; ich werde sie nicht mehr lieben; alle ihre Fürsten sind Abtrünnige. 16 Ephraim ist geschlagen: Ihre Wurzel ist verdorrt, sie werden keine Frucht bringen; selbst wenn sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten. 17 Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn gehört haben; und sie sollen Flüchtlinge sein unter den Nationen. Chapter 10 1 Israel ist ein wuchernder Weinstock, der seine Frucht ansetzte; nach der Menge seiner Frucht hat er die Altäre vermehrt, nach der Güte seines Landes haben sie die Bildsäulen verschönert. 2 Gleißnerisch war ihr Herz, nun werden sie es büßen: Er wird ihre Altäre zertrümmern, ihre Bildsäulen zerstören. 3 Ja, nun werden sie sagen: Wir haben keinen König; denn wir haben den HERRN nicht gefürchtet, und der König, was wird er für uns tun? 4 Sie haben eitle Worte geredet, falsch geschworen, Bündnisse geschlossen: So wird das Gericht sprossen wie Giftkraut in den Furchen des Feldes. 5 Die Bewohner von Samaria werden bange sein für das Kalb von Beth-Awen. Ja, sein Volk wird über dasselbe trauern, und seine Götzenpriester werden seinetwegen beben, wegen seiner Herrlichkeit, weil sie von ihm fortgezogen ist; 6 auch dieses wird nach Assyrien gebracht werden als Geschenk für den König Jareb. Scham wird Ephraim ergreifen, und Israel wird zuschanden werden wegen seines Ratschlags. 7 Dahin ist Samaria und sein König, wie ein Splitter auf des Wassers Fläche. 8 Und die Höhen von Awen, die Sünde Israels, werden vertilgt werden; Dornen und Disteln werden über ihre Altäre wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen: Bedeckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt auf uns! 9 Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel: Dort sind sie stehen geblieben; nicht erreichte sie in Gibea der Kampf gegen die Kinder des Frevels. 10 Nach meiner Lust werde ich sie züchtigen, und Völker werden gegen sie versammelt werden, wenn ich sie an ihre beiden Sünden binden werde. 11 Und Ephraim ist eine ans Joch gewöhnte junge Kuh, die zu dreschen liebt; und ich, ich bin über die Schönheit ihres Halses hergefahren: Ich werde Ephraim einspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen. 12 Sät euch zur Gerechtigkeit, erntet der Güte gemäß; pflügt euch einen Neubruch, denn es ist Zeit, den HERRN zu suchen, bis er komme und euch Gerechtigkeit regnen lasse. 13 Ihr habt Gottlosigkeit gepflügt, Unrecht geerntet, die Frucht der Lüge gegessen; denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Helden. 14 Und es wird sich ein Getümmel erheben unter deinen Völkern, und alle deine Festungen werden zerstört werden, wie Schalman Beth-Arbel zerstörte am Tag des Krieges; die Mutter samt den Kindern wurde zerschmettert. 15 So hat Bethel euch getan um der Bosheit eurer Bosheit willen: Mit dem Morgenrot wird Israels König gänzlich vernichtet sein. Chapter 11 1 Als Israel jung war, da liebte ich es, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. 2 Sooft sie ihnen riefen, gingen sie von ihrem Angesicht weg: Sie opferten den Baalim und räucherten den geschnitzten Bildern. 3 Und ich, ich gängelte Ephraim, – er nahm sie auf seine Arme – aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte. 4 Mit Menschenbanden zog ich sie, mit Seilen der Liebe; und ich wurde ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken emporheben, und sanft gegen sie, gab ich ihnen Speise. 5 Es wird nicht nach dem Land Ägypten zurückkehren; sondern der Assyrer, der wird sein König sein, weil sie sich geweigert haben umzukehren. 6 Und das Schwert wird kreisen in seinen Städten und seine Riegel vernichten und wird fressen um ihrer Ratschläge willen; 7 denn mein Volk hängt an dem Abfall von mir, und ruft man es nach oben, keiner von ihnen erhebt sich. 8 Wie sollte ich dich hingeben, Ephraim, dich überliefern, Israel? Wie sollte ich dich wie Adama machen, wie Zeboim dich setzen? Mein Herz hat sich in mir umgewendet, erregt sind alle meine Erbarmungen. 9 Nicht will ich ausführen die Glut meines Zorns, nicht wiederum Ephraim verderben; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte, und ich will nicht in Zornglut kommen. 10 Sie werden dem HERRN nachwandeln: Wie ein Löwe wird er brüllen; denn er wird brüllen, und zitternd werden die Kinder herbeieilen vom Meer. 11 Wie Vögel werden sie zitternd herbeieilen aus Ägypten und wie Tauben aus dem Land Assyrien; und ich werde sie in ihren Häusern wohnen lassen, spricht der HERR. Chapter 12 1 Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, und das Haus Israel mit Trug; und Juda ist immer noch zügellos gegen Gott und gegen den Heiligen, der treu ist. 2 Ephraim weidet sich an Wind und jagt dem Ostwind nach; den ganzen Tag vermehrt es Lüge und Gewalttat; und sie schließen einen Bund mit Assyrien, und Öl wird nach Ägypten gebracht. 3 Auch mit Juda hat der HERR einen Rechtsstreit; und er wird Jakob heimsuchen nach seinen Wegen, nach seinen Handlungen ihm vergelten. 4 Im Mutterleib hielt er seines Bruders Ferse, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott: 5 Er kämpfte mit dem Engel und überwand, er weinte und flehte zu ihm; in Bethel fand er ihn, und dort redete er mit uns. 6 Und der HERR, der Gott der Heerscharen – HERR ist sein Gedenkname. 7 Du denn, kehre um zu deinem Gott; bewahre Güte und Recht, und hoffe beständig auf deinen Gott. 8 Ein Kaufmann ist er; in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt zu übervorteilen. 9 Und Ephraim spricht: Ich bin doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben; in all meinem Erwerb wird man mir keine Ungerechtigkeit nachweisen, die Sünde wäre. 10 Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Ägypten her; ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen der Festfeier. 11 Und ich habe zu den Propheten geredet, ja, ich habe Gesichte vermehrt und durch die Propheten in Gleichnissen geredet. 12 Wenn Gilead Frevel ist, so werden sie nur Nichtiges werden. In Gilgal opferten sie Stiere; so werden auch ihre Altäre wie Steinhaufen sein auf den Furchen des Feldes. 13 Und Jakob entfloh nach dem Gefilde von Aram, und Israel diente um eine Frau und hütete um eine Frau. 14 Und der HERR führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde es gehütet. 15 Ephraim erzürnte ihn bitterlich, und sein Herr wird seine Blutschuld auf ihm lassen und seine Schmähung ihm vergelten. Chapter 13 1 Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob sich in Israel. Aber es verschuldete sich durch Baal und starb. 2 Und nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich von ihrem Silber gegossene Bilder, Götzenbilder nach ihrem Verstand, allesamt ein Werk der Künstler; von genau diesen sagt man: Die Menschen, die opfern, küssen die Kälber! 3 Darum werden sie sein wie die Morgenwolke und wie der Tau, der früh verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne dahinfliegt, und wie Rauch aus dem Gitter. 4 Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Ägypten her; und du kennst keinen Gott außer mir, und da ist kein Retter als ich. 5 Ich habe dich ja gekannt in der Wüste, in dem Land der Gluten. 6 Ihrer Weide gemäß wurden sie satt, sie wurden satt, und ihr Herz erhob sich; darum haben sie mich vergessen. 7 Und so wurde ich ihnen wie ein Löwe; wie ein Leopard laure ich am Weg. 8 Ich werde sie anfallen wie eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, und werde den Verschluss ihres Herzens zerreißen; und ich werde sie dort verzehren wie ein Löwe; die Tiere des Feldes werden sie zerfleischen. 9 Es hat dich zugrunde gerichtet, Israel, dass du gegen mich, gegen deine Hilfe, bist. 10 Wo ist nun dein König, dass er dich rette in allen deinen Städten, und wo deine Richter, von denen du sagtest: Gib mir einen König und Fürsten? 11 Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn weg in meinem Grimm. 12 Die Ungerechtigkeit Ephraims ist zusammengebunden, aufbewahrt seine Sünde. 13 Wehen einer Gebärenden werden ihn ankommen. Er ist ein unweiser Sohn; denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Durchbruch der Kinder. 14 Von der Gewalt des Scheols werde ich sie erlösen, vom Tod sie befreien! Wo sind, o Tod, deine Seuchen? Wo ist, o Scheol, dein Verderben? Reue ist vor meinen Augen verborgen. 15 Denn er wird Frucht tragen unter den Brüdern. Ein Ostwind wird kommen, ein Wind des HERRN, von der Wüste heraufsteigend, und seine Quelle wird vertrocknen und seine Quelle versiegen; er wird die Schatzkammer aller kostbaren Geräte plündern. Chapter 14 1 Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott; sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden. 2 Kehre um, Israel, bis zu dem HERRN, deinem Gott, denn du bist gefallen durch deine Ungerechtigkeit. 3 Nehmt Worte mit euch und kehrt um zu dem HERRN; sprecht zu ihm: Vergib alle Ungerechtigkeit und nimm an, was gut ist, dass wir die Frucht unserer Lippen als Schlachtopfer darbringen. 4 Assyrien wird uns nicht retten; auf Pferden wollen wir nicht reiten und zu dem Machwerk unserer Hände nicht mehr sagen: Unser Gott! Denn die Waise findet Erbarmen bei dir. 5 Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben; denn mein Zorn hat sich von ihm abgewendet. 6 Ich werde für Israel sein wie der Tau: Blühen soll es wie die Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon. 7 Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten, und seine Pracht soll sein wie der Olivenbaum und sein Geruch wie der Libanon. 8 Die unter seinem Schatten Wohnenden sollen wiederum Getreide hervorbringen und blühen wie ein Weinstock, dessen Ruf wie der Wein des Libanon ist. 9 Ephraim wird sagen: Was habe ich fortan mit den Götzen zu schaffen? – Ich, ich habe ihn erhört und auf ihn geblickt. – Ich bin wie eine grünende Zypresse. – Aus mir wird deine Frucht gefunden. 10 Wer weise ist, der wird dieses verstehen; wer verständig ist, der wird es erkennen. Denn die Wege des HERRN sind gerade, und die Gerechten werden darauf wandeln; die Abtrünnigen aber werden darauf fallen.